Hintergrund
Mit dem gesellschaftlichen Wandel des ausgehenden 18. Jahrhunderts wurde das junge Bürgertum in Europa mit bislang unbekannten Erscheinungen konfrontiert. Eine der gravierendsten war die Popularisierung des Lesens. Zuvor beschränkte sich die statthafte Lektüre ausschließlich auf religiöse Texte und die Tageszeitung. Angespornt durch Bildungsreformen und Aufklärung kamen nun aber auch andere Textgattungen hinzu, allem voran die Belletristik. Ähnlich wie heute reflexartig auf soziokulturelle Neuerungen reagiert wird, nahmen auch damals Väter, Lehrer, Pfarrer und andere selbsternannte Kulturschützer den Kampf auf gegen die um sich greifende „Lesesucht“, wie der Aufklärer Joachim Heinrich Campe (1746–1818) das neue, vor allem unter bürgerlichen Frauen verbreitete Phänomen bald nannte. Campe definierte die „Lesesucht“ als „auf Kosten anderer nöthiger Beschäftigungen befriedigte Begierde, sich durch Bücherlesen zu vergnügen“. Auch Ärzte reagierten auf die neue „Volkskrankheit“ und entwickelten Therapien gegen das „zügellose Bücherlesen bei der Jugend“.
Was für uns heute unverständlich ist, zeigt sich dieser Tage in anderer Gestalt. Unlängst versuchen Wissenschaft wie Presse, das Phänomen als „Mediensucht“ zu fassen. Heute geht es natürlich nicht mehr ums Lesen von belletristischen Büchern, sondern – entsprechend den technologischen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte – ums Internet, um Computerspiele und ums Mobiltelefon. Die Kritik an Medieninnovationen ist dabei so alt wie die Menschheit. Neue Technologien lösten und lösen immer Ängste und Ohnmachtsgefühle bei denen aus, die die Neuerung nicht nachvollziehen können oder wollen. Und doch ist zumindest die aktuelle Psychologie und Therapie soweit, der Ambivalenz einer durch Gesellschaft erzeugten Reaktion („Hype“) in Bezug auf neue Störungs- und Krankheitsbilder adäquat und wissenschaftlich-nüchtern zu begegnen. Wenn auch viele der heute unter „Mediensucht“ kategorisierten Abhängigkeiten noch nicht ausreichend durch Studien belegt sind und im ICD-10 noch fehlen, lassen sich schon in Bezug auf den Umgang mit Unterhaltungsmedien bestimmte Gemeinsamkeiten herausarbeiten. Die Suchtpsychologie nennt sie substanzungebundene Abhängigkeiten, die meistens mit Symptomen wie Zwangsstörung oder Störungen der Impulskontrolle zusammengebracht werden.
Ziel
Die Ausbildung widmet sich allgemein den substanzungebundenen Abhängigkeiten, die durch sich wiederholende Handlungen ohne Motivation gekennzeichnet sind und von den Betroffenen nicht kontrolliert werden können. Spezifisch fokussiert die Ausbildung das Phänomen der Nomophobie (No-Mobile-Phone-Phobia) bzw. des MAIDS (Mobile and Internet Dependency Syndrome), die Begleiterscheinungen der sogenannten Handy- oder Smartphoneabhängigkeit darstellen. Mit dieser spezifischen „Mediensucht“ ist der zwanghafte Drang gemeint, mit anderen (nicht anwesenden) Personen über Telekommunikation in Kontakt treten zu müssen. Im Spannungsfeld von „Sucht“ und „Abhängigkeit“ soll immer auch die Tatsache problematisiert werden, dass beim exzessiven Umgang mit Mobiltelefonen nicht zwingend von einer Krankheit gesprochen werden kann, was wiederum nicht bedeutet, dass Betroffene keine Einschränkung der Lebensqualität durch diesen Umgang erleben. Betroffene berichten nicht selten von impulshaftem Verhalten, das die Lebensführung beherrscht und soziale, berufliche und familiäre Beziehungen negativ beeinflusst.
Aus dem Inhalt
Methoden
Die Ausbildung versteht sich als Therapieangebot, das allgemeine, an die Disziplinen zurückgebundene Ansätze (etwa der Suchtpsychologie oder der allgemeinen Beratungspsychologie/ Coaching) mit dem spezifischem Blick auf ein aktuelles Phänomen verschränkt. Sie versucht dabei immer auf multifaktorielle Ursachen und Symptome einer „Mediensucht“ psychologisch sensibel zu reagieren. Als methodisches Repertoire zur Begegnung der Symptome einer „Mediensucht“ bietet die Ausbildung verschiedene Verfahren der Entspannungstechniken an, die insgesamt bei Störungen der Impulskontrolle oder bei Abhängigkeiten erfolgversprechend sind. Begleitend dazu werden in der Praxis soziale, emotionale und Alltagskompetenzen gefördert, die zur Stabilisierung vielfältigen Beziehungen beitragen. So wird sichergestellt, dass die eingesetzten Methoden und Verfahren den gesamten Lebensalltag der Betroffenen mit einbeziehen, den Leidensdruck durch „Mediensucht“ minimieren und sich so das Leben der Betroffenen umfassend positiv verändern kann. Durch Selbsterfahrungs- und Gruppenarbeit sowie einer Vielzahl an praktischen Übungen lernen die Teilnehmenden, die Selbst- und Fremdwahrnehmung abzuwägen und miteinander in Einklang zu setzen. Die Ausbildung endet mit der Durchführung einer selbst entwickelten Seminar- und Therapieeinheit. Therapieeinzelsitzungen sowie Coachingsitzungen werden im Rollenspiel mit erfahrenen Therapeut*innen und/oder Diplom-Psycholog*innen geübt und supervidiert. Gemeinsam werden die gelernten Verfahren zur Anwendung gebracht.
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Termine folgen in Kürze
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Ablauf:
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